Aktivrente: Mit Erfahrung gegen den Fachkräftemangel – Wie gelingt der längere Verbleib im Arbeitsleben?

12/16/2025

Aktivrente: Mit Erfahrung gegen den Fachkräftemangel – Wie gelingt der längere Verbleib im Arbeitsleben? 144. PEAG Personaldebatte zum Frühstück in Berlin

von links: Andreas Schmincke, Geschäftsführer der PEAG Holding GmbH, Dr. Hans Jürgen Urban, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, Dr. Stefan Nacke, für die CDU im Bundestag und Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales, und Moderator Gerhard Schröder

Ab 2026 können Beschäftigte nach dem regulären Renteneintritt bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen. Mit der Aktivrente schafft die Bundesregierung finanzielle Anreize, um ältere Menschen länger im Job zu halten und den demografischen Wandel abzufedern. Befürworter sehen darin eine Motivation, länger im Arbeitsmarkt zu bleiben und so zur Fachkräftesicherung beizutragen – ebenso wie zur Stabilisierung der sozialen Sicherungssystems. Kritiker warnen vor teuren Steuergeschenke für einige Wenige und fordern bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen, um Ältere zum Weiterarbeiten zu bewegen.

Kann die Aktivrente die „Boomerlücke“ schließen? Wie groß ist das Potenzial für die Fachkräftesicherung? Wollen die Menschen wirklich länger arbeiten und in welchen Branchen können Unternehmen auf ältere Arbeitnehmende setzen? Wie müssen die Rahmenbedingungen gestaltet sein, damit Arbeit attraktiv bleibt? Und wie gelingt es, Beschäftigte schon heute fit und gesund für mehr Berufsjahre zu halten?

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Dr. Stefan Nacke

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Zum 1. Januar 2026 soll sie in Kraft treten: Die Bundesregierung hat die sogenannte Aktivrente auf den Weg gebracht. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können nach dem regulären Renteneintritt bis zu 2000 Euro im Monat dazuverdienen – und das steuerfrei. Es soll ein Anreiz sein, dass ältere Beschäftigte länger im Arbeitsleben bleiben. Gerade in den nächsten Jahren gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente- die sogenannten Boomer. Ihre Arbeitskraft und Erfahrung fehlen dann in vielen Betrieben.

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„Die Bundesregierung hat die Vorstellung, dass ungefähr 170.000 neue Stellen geschaffen werden können. Es geht ja schon darum, dass wir politische Rahmenbedingungen setzen, die das Ziel haben, dem Arbeitsmarkt Fachkräfte zuzuführen oder sie dort zu belassen.“

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sagt Dr. Stefan Nacke, für die CDU im Bundestag. Die Aktivrente sei vor allem ein teures Steuergeschenk, das kaum zusätzliche Beschäftigung bringe, entgegnet Dr. Hans Jürgen Urban von der IG-Metall.

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„Es ist wahrscheinlich nur eine sehr, sehr kleine Schicht von Expertinnen und Experten, die überhaupt in Frage kommen, und die die Arbeitgeber überhaupt haben wollen. Es ist ja nicht so dass die Arbeitgeber jetzt auf einmal sehr, sehr wild darauf sind, Menschen über 65 einzustellen. Deshalb glaube ich: Es wird viel Geld verbrennen und wenig Effekt haben.“

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Urban setzt auf Weiterbildungen und eine stärkere Gesundheitsförderung in den Betrieben, um ältere Beschäftigte zu halten. Nicht jede Berufsgruppe kann das Arbeitsleben beliebig ausdehnen, sagt Andreas Schmincke vom Personaldienstleister, der PEAG-Holding GmbH. Doch auch in der Zeitarbeit ist Beschäftigung nach Renteneintritt möglich.

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Auch dort gibt es ja durchweg Menschen, die auch in den Verwaltungen arbeiten und auch in den gewerblich technischen Berufen, weil der Arbeitsschutz in den vergangenen Jahren dazu beigetragen hat, dass auch längeres Arbeiten möglich ist. Also ich glaube, dass ist eigentlich eine sehr positive Eigenschaft, wenn man länger arbeiten kann. Das ist eigentlich ein Geschenk. 1´30

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