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Für mehr Fachkräfte Altersdiskriminierung am Arbeitsmarkt überwinden

Pressemeldung
FDP-Bundestagsabgeordneter Carl-Julius Cronenberg (links), Sven Kramer, Geschäftsführer PEAG Holding GmbH, DGB-Bundesvorständin Anja Piel und Moderatorin Ute Welty
FDP-Bundestagsabgeordneter Carl-Julius Cronenberg (links), Sven Kramer, Geschäftsführer PEAG Holding GmbH, DGB-Bundesvorständin Anja Piel und Moderatorin Ute Welty

Wichtig ist, dass die Altersdiskriminierung am Arbeitsmarkt der Vergangenheit angehört: Mehr Lebensältere überzeugen, ihre Arbeitskraft länger zur Verfügung zu stellen.

Der demographische Wandel bereitet dem deutschen Arbeitsmarkt große Probleme. In fast allen Branchen fehlen Fachkräfte. Und die Lage dürfte sich weiter verschärfen. Weil heute jeder vierte Beschäftigte über 55 Jahre alt ist, verabschieden sich in den nächsten zehn Jahren 7,3 Millionen Menschen aus dem Arbeitsleben in die Rente. Zwar hat die Politik das Renteneintrittsalter ohne Abschläge schon auf 67 Jahre angehoben, um die Folgen dieser Entwicklung abzufedern. Doch reicht das?

Wie können wir künftig Arbeitskräfte länger in Erwerbstätigkeit halten? Darüber diskutierten heute bei der 117. „PEAG Personaldebatte zum Frühstück“ in Berlin der FDP-Bundestagsabgeordnete Carl-Julius Cronenberg und Anja Piel vom Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). „Ältere Arbeitnehmende – zwischen wohlverdientem Ruhestand und Fachkräftemangel?“, so der Titel der gemeinsamen Veranstaltung von PEAG Unternehmensgruppe und Arbeitgeberverband Gesamtmetall.

Ältere Beschäftigte brauchen passende Arbeitsbedingungen

„Ein höheres Rentenalter ist keine Lösung, sondern eine Rentenkürzung für Ärmere und Junge mit Ansage", stellte Anja Piel gleich zu Beginn der Debatte klar. Viele Menschen arbeiteten schon jetzt mehr, hielten aber in ihrem Job nicht noch länger durch. Sie berichtete über eine aktuelle DGB-Umfrage, wonach eine Anhebung des Rentenalters bei vielen Menschen mehr Ablehnung hervorrufen würde als ein höherer Rentenbeitrag. Gut zwei Drittel der Erwerbstätigen würden lieber mehr in die Rentenkasse einzahlen, wenn sie vor diese Wahl gestellt würden.

Auch den Fachkräftemangel sprach die DGB-Vorständin an. Im Gesundheitswesen zum Beispiel sei er hausgemacht, die Corona-Pandemie habe dort die dramatische Unterbesetzung erneut offengelegt. Viele ehemalige Pflegekräfte würden bei besseren Bedingungen zurückkehren, berichtete Anja Piel: „Außerdem kommen immer noch zu viele Arbeitslose nicht in Arbeit, zu viele Ausbildungswillige nicht in Ausbildung, Menschen mit Migrationsgeschichte werden diskriminiert und Fachkräfte arbeiten in fachfremden Berufen", kritisierte sie. Die Gewerkschafterin forderte eine bessere Aus- und Weiterbildung, mehr Qualifizierung und eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen: „Und ältere Beschäftigte brauchen dingend passende Arbeitsbedingungen.“

Für weitgehende Flexibilisierung beim Rentenbeginn

„Ich bin überzeugt, dass niemand den Menschen vorschreiben sollte, wann sie in Rente zu gehen haben, auch weil die Lebensläufe immer unterschiedlicher werden“, betonte Carl-Julius Cronenberg. Er sprach sich für eine weitgehende Flexibilisierung beim Rentenbeginn aus. Stattdessen solle man dem Fachkräftemangel mit anderen Lösungen entgegentreten: „Zum Beispiel mit einem modernen Fachkräfte-Einwanderungsgesetz, das wir mit der Bundesregierung nun vorgelegt haben.“ Er stimme dem Arbeitsminister zu, wenn dieser auch für den Arbeitsmarkt eine echte Zeitenwende fordere. „Für mich gehört dazu aber auch die Öffnung der Zeitarbeit, damit Fachkräfte von außerhalb der Europäischen Union schnell und leicht den Weg zu uns finden“, forderte der FDP-Bundestagsabgeordnete.

„Rund ein Drittel aller Beschäftigten in der Zeitarbeit ist jünger als 35 Jahre“, berichtete Sven Kramer, Geschäftsführer der PEAG Holding GmbH. Nur jeder siebte Zeitarbeitnehmende sei 55 Jahre alt oder älter, so dass Renteneintritte sich hier nicht so stark auswirkten. „Wichtig ist, dass die Altersdiskriminierung am Arbeitsmarkt der Vergangenheit angehört“, forderte er: „Wir müssen mehr Lebensältere überzeugen, ihre Arbeitskraft länger zur Verfügung zu stellen. Wir dürfen das Know-How dieser Menschen nicht verrenten.“ Er plädierte auch dafür, das Arbeiten über das Rentenalter hinaus attraktiver zu gestalten: „Allen, die noch arbeiten wollen, sollten wir eine lohnende Beschäftigung anbieten können.“

Ihr Ansprechpartner

Markus Schulte, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der PEAG Holding GmbH

Markus Schulte

Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

PEAG Holding GmbH Phoenixseestraße 21 44263 Dortmund